Dia-Sammlung

Sollte ich meine Dia-Sammlung digitalisieren?

Dias, Negative und Bilder verändern sich mit der Zeit – ob ungünstig gelagert oder nicht, sie altern einfach. Als erstes verblassen und danach verändern sich die Farben. Es kommt zu einer Farbwandlung, wobei die Bilder eine gelbliche Trübung oder einen Blaustich bekommen.

Warum passiert das?

Dias werden und wurden mit einem chromogenischen Verfahren entwickelt, welches durch chemische Reaktion verschiedene Farben erzeugt. Dabei entstehen die Farben blau, rot und gelb, die dann durch Kombination die Farbtöne erzeugen, wodurch das Bild entsteht.

Das Bild ist durch eine chemische Reaktion entstanden und dadurch anfällig für Veränderung durch Luftfeuchte, Temperatur und Licht.

Das Verblassen der Farben hängt zusätzlich auch noch vom verwendeten Filmmaterial ab. Am haltbarsten sind Kodachrome-Filme die über Jahrzehnte halten. Agfa-Umkehr-Filme werden schon nach 20 Jahren blass und Agfacolor-Filme und Fuji-Filme bereits nach 12 – 15 Jahren (Blaustich).

Die Farbveränderung ist durch Einsatz von geeigneter Software zu korrigieren.

Wenn jetzt auch noch die Verfügbarkeit als digitales Bild in der eigenen Sammlung dazu kommt, kann ich die oben gestellte Frage nur mit einem klaren JA beantworten.

Dazu kommt das diese Bilder meist emotionale Erinnerungen beinhalteten, die man nicht verlieren möchte. Jedes Dia ist ein Unikat und ist es einmal zerstört oder beschädigt ist das Bild unwiderruflich verloren. Ein digitales Bild kann jederzeit verlustlos kopiert werden.

Wie werde ich meine Dia-Sammlung digitalisieren?

Lange habe ich recherchiert und mit praktischen Versuchen bin ich zu meinem Ergebnis gekommen. Meine ersten Versuche bezogen sich dabei auf den Versuch, die Dias und Negative abzufotografieren. Mit einem Repro-Ständer, einer Durchlichteinheit, einem geeigneten Objektiv (100 mm Makro) und geeigneter Software habe ich gute Ergebnisse erzielt – leider waren diese Versuchsaufbauten sehr lichtanfällig und die Qualität schwankte doch erheblich. Auch der Aufwand beim Auf- und Abbau der Test- / Produktionsumgebung war sehr groß.

Letztendlich habe ich mich für einen Kompromiss entschieden (bezahlbar, aber noch eine gute Qualität der Bilder) – der Kombination Plustek 8300i als Bundle mit SilverFast9 SE Plus. Mein erster realer Kontakt war allerdings sehr ernüchternd. Das geführte, scannen und bearbeiten des entstandenen digitalen Bildmaterials war mehr als schlecht. Die Stärken der Software sind in der abgespeckten Version leider nicht verfügbar. Das Ergebnis für mich nicht akzeptabel. Ich habe dann in Reihenversuchen alle möglichen Variationen der Parameter ausprobiert.

Das beste Ergebnis habe ich dadurch erzielt, dass ich die Kombination von Software (SilverFast) und Hardware (Plustek 8300i) lediglich als Werkzeug der Digitalisierung benutze. Das heißt, ich erzeuge eine digitale Kopie (im Format DNG) in der höchsten physikalischen Auflösung (3600 ppi > ppi = pixel per inch) und verarbeite dieses Bild dann mit Lightroom weiter.

Beispielbilder und den gesamten Workflow stelle ich im zweiten Artikel “Workflow zur Dia-Digitalisierung” dieser Reihe vor.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert